Dissertation

Auf den nachfolgenden Seiten gebe ich Ihnen einen Überblick über meine aktuellen Forschungsinteressen sowie mein Dissertationsprojekt.

In meiner Dissertation untersuche ich Ansätze für ein strategisches Management von Zuliefererkooperationen. Ausgehend von der Annahme, dass in Abhängigkeit von Merkmalen der Beziehung sowie der mit dem Einsatz verfolgten Zielsetzung, unterschiedliche Managementmechanismen appliziert werden müssen, wird den Beziehungen zwischen Abnehmern und Zulieferern in verschiedenen Kontexten auf den Grund gegangen. Das Vorhaben ist explizit empirisch ausgerichtet, ohne jedoch eine solide theoretische Fundierung zu entbehren. Aus theoretischer Sicht wird die Wirkung alternativer Governancemechanismen aus einer Kombination der Erkenntnisse der empirischen Governanceforschung, der Transaktionskostentheorie und des Relational View vorgenommen. Als wesentlicher Beitrag wird herausgestellt, dass Zuliefererkooperationen mit strategischen Zielsetzungen wie z.B. gemeinsamen Innovationsvorhaben über vertrauensintensive relationale Mechanismen effektiv koordiniert werden können. Einfache Zusammenarbeit mit Commodity Partnern hingegen erfordert keinen Aufbau von intensiven Beziehungen, sondern kann von diesem sogar behindert werden. Um Standardbeschaffungsvorgänge möglichst effizient zu gestalten, kann es sinnvoll sein, Zulieferer über Verträge zu kontrollieren und auf Armeslänge zu halten.

Entlang der konsekutiven Untersuchung werden fünf empirische Studien durchgeführt um das Untersuchungsgebiet zu erschließen und Detaileffekte nachzuweisen.

  1. Bibliometrische Analysen zeigen mittels Kozitationsanalyse den intellektuellen Ursprung der Forschung zu Zuliefererkooperationen sowie mittels bibliographischer Kopplung ihre aktuellen Entwicklungsfelder.
  2. Varianzbasierte Strukturgleichungsmodellierung nach dem Partial Least Squares Ansatz bestätigt die Wirkungsbeziehungen zwischen Governancemechanismen, Zielen von Zuliefererpartnerschaften und der langfristigen strategischen Orientierung des Zulieferers. Zudem wird mit der Finite Mixture Modellierung eine State of the art Methode appliziert um unbeobachtete Heterogenität aufzuklären und latente Klassen zu segmentieren.
  3. Hierarchische und nicht-hierarchische Verfahren der Clusteranalyse kommen zum Einsatz um typische Beziehungen in einer Taxonomie zusammenzufassen. Erklärungsvariablen werden durch die Diskriminanzanalyse bewertet.
  4. Mittels eines kovarianzbasierten Strukturgleichungsmodells erfolgt die Zusammenführung von Governance und Zuliefererbeziehung in Bezug auf Effizienz- und Effektivitätsziele. Insbesondere wird ein umfassender Multigruppenvergleich zur Testung verschiedener Moderationseffekte appliziert.
  5. Zur abschließenden Ermittlung der verhaltenswissenschaftlichen Grundlagen von Zuliefererbeziehungen wird mittels qualitativer Forschung die Sichtweise des Abnehmers auf den Zulieferer analysiert. Anhand der Repertory Grid Methode werden die impliziten persönlichen Konstrukte von Einkaufsmanagern über ihre Zulieferer ermittelt. Das Vorgehen wird durch die üblichen Methoden wie einer multidimensionalen Skalierung und einer explorativen Faktorenanalyse ergänzt um neben der Ableitung von Zuliefererpersönlichkeitsprofilen Rückschlüsse auf die Messindikatoren der Zuliefererpersönlichkeit zu ermöglichen..

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